FBA Zukunftsstrategie für Alsdorf (Entwurfstatus)

Die FBA Zukunftsstrategie wird das verbindliche Wahlprogramm der Freien Bürgervertretung Alsdorf für die kommende Legislaturperiode des Stadtrats. Die Strategie wächst im Rahmen unserer Themenoffensive jede Woche um einen Themenblock. Darin enthalten sind die Erkenntnisse, die wir in jeder Woche gesammelt haben. Bis zur Verabschiedung der Zukunftsstrategie auf unserer Mitgliederversammlung Anfang Juli, hast Du die Gelegenheit weitere Impulse einzubringen. Nutze dazu einfach das Kommentarfeld unter dem jeweiligen Themenblock.

Aktuelle Kapitelübersicht:

Kapitel 1: Bürgerbeteiligung und Transparenz

Kapitel 2: Moderne & effiziente Stadtverwaltung

Kapitel 3: Wirtschaft & Arbeitsplätze

Kapitel 4: Bildung & Weiterbildung

Kapitel 5: S.O.S. – Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit & Rettungswesen

Kapitel 6: Senioren & Soziales

Bürgerbeteiligung und Transparenz

Warum ist das wichtig für Alsdorf?

Vertrauen entsteht durch Mitsprache. In einer Zeit, in der viele Menschen sich von politischen Entscheidungen abgehängt fühlen, braucht es neue Wege, um Bürgerinnen und Bürger aktiv einzubinden. Alsdorf hat engagierte Menschen, mit Ideen, mit Tatkraft – doch oft fehlt der Rahmen, um diese Potenziale systematisch zu nutzen. Bürgerbeteiligung darf nicht auf Wahltermine reduziert werden. Transparente Information und echte Mitgestaltung sind zentrale Grundlagen für eine moderne Stadtgesellschaft.

Was wollen wir bis 2030 erreichen?

Unser Ziel ist eine neue Beteiligungskultur, in der jede und jeder in Alsdorf die Möglichkeit hat, auf Augenhöhe mitzuwirken. Wir wollen:

  1. Vertrauensvolle, transparente Kommunikation zwischen Bürgerschaft, Verwaltung und Politik
  2. Institutionalisierte Beteiligung durch neue Formate wie einen Bürgerrat, ein Jugendparlament und eine Jugendbürgermeisterin
  3. Digitale und analoge Zugänge, um Mitsprache für alle Generationen und Lebenslagen möglich zu machen
  4. Verbindlichkeit und Wirkung – Beteiligung darf kein Feigenblatt sein, sondern muss konkrete Ergebnisse hervorbringen

Wie kommen wir dahin?

1. Einrichtung eines Bürgerrats:
Ein jährlich rotierendes Gremium aus zufällig gelosten Alsdorferinnen und Alsdorfern berät die Stadt in zentralen Fragen. Der Bürgerrat wird professionell begleitet, seine Empfehlungen werden öffentlich gemacht und ernsthaft geprüft.
Ziel: Direkte, diverse Perspektiven aus der Bevölkerung einbinden.

2. Einführung eines Jugendparlaments & einer Jugendbürgermeisterin / eines Jugendbürgermeisters:
Junge Menschen gestalten Alsdorf mit. Das Jugendparlament erarbeitet eigene Anträge und Ideen, die in politische Gremien eingebracht werden. Die Jugendbürgermeisterin ist Sprachrohr und Impulsgeberin ihrer Generation.
Ziel: Politische Bildung und Zukunftsbeteiligung junger Menschen stärken.

3. Aufbau einer zentralen Beteiligungs- und Informationsplattform:
Ein digitales Beteiligungstool für Vorschläge, Umfragen, Live-Kommentare bei Stadtratssitzungen und Bürgerprojekte. Ergänzt durch ein gedrucktes Bürgerjournal für analoge Haushalte.
Ziel: Jeder Mensch in Alsdorf kann einfach mitreden – online oder offline.

4. Beteiligung verbindlich machen:
Wir entwickeln einen verbindlichen Beteiligungsleitfaden für Verwaltung und Politik, damit Bürgerbeteiligung in jeder relevanten Entscheidung frühzeitig mitgedacht wird.
Ziel: Von Einzelfall zu Struktur – Beteiligung wird Teil der DNA unserer Stadtentwicklung.

5. Öffentliches Informationsformat “Kompass Alsdorf” zur städtischen Entwicklung im regelmäßigen Rhytmus:
Die Öffentlichkeit soll in regelmäßigen Formaten (halbjährlich/jährlich) über die städtische Entwicklung informiert werden. Dazu sollen Formate wie Pressetermine, Informationsveranstaltungen und Online-Präsentationen dienen.
Ziel: Höhere Sichtbarkeit von städtischen Maßnahmen, mehr Akzeptanz und bessere Möglichkeit sich an Maßnahmen zu beteiligen.


    Moderne & effiziente Verwaltung

    Warum ist das wichtig für Alsdorf?

    Die Qualität öffentlicher Dienstleistungen entscheidet darüber, wie Bürgerinnen und Bürger ihre Stadt erleben. Ob bei Anträgen, Beschwerden oder neuen Ideen: Die Verwaltung ist das Rückgrat einer funktionierenden Stadtgesellschaft. In Alsdorf erleben viele Menschen die Verwaltung noch zu oft als langsam, kompliziert oder wenig bürgernah. Gleichzeitig stehen wir vor komplexen Zukunftsaufgaben – vom demografischen Wandel bis zur Digitalisierung. Wenn Alsdorf vorankommen will, dann braucht es eine Verwaltung, die nicht nur verwaltet, sondern gestaltet.

    Was wollen wir bis 2030 erreichen?

    Unser Ziel ist eine leistungsstarke, transparente und serviceorientierte Verwaltung, die die Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt stellt und gleichzeitig intern hochmodern organisiert ist. Wir wollen:

    1. Bürgerservices deutlich vereinfachen – digital und vor Ort
    2. Verwaltungsprozesse strategisch steuern – durch Qualität, klare Ziele und Datenintelligenz
    3. Mitarbeiter:innen motivieren und weiterentwickeln
    4. Städtische Strukturen flexibler und effektiver machen
    5. Verwaltung als aktiven Teil städtischer Innovationspolitik begreifen


    Wie kommen wir dahin?

    1. Aufbau eines Servicecenters am Annapark:
    Wir schaffen ein modernes Bürger- und Ordnungssamt im Herzen der Stadt – leicht erreichbar, digital gestützt und mit echten Ansprechpersonen. Das neue Servicecenter wird zum Symbol für eine bürgernahe Verwaltung und bringt zudem neue Besucherströme in die Innenstadt.
    Ziel: Verwaltung dorthin bringen, wo das Leben ist – zugänglich, sichtbar und wirksam.

    2. Einführung von EFQM & Reifegradmodell:
    Wir führen ein modernes Qualitätsmanagement nach dem EFQM-Modell ein und messen den Entwicklungsstand der Verwaltung mit einem Reifegradmodell. So wird Verbesserung messbar und kontinuierlich gesteuert.
    Ziel: Höhere Qualität, mehr Transparenz, bessere Steuerung.

    3. Verwaltung neu denken – durch Projekt- und Streammodelle:
    Wir lösen starre Strukturen auf und organisieren die Verwaltung entlang von Aufgabenströmen (z. B. Bürgeranliegen, Wirtschaftsentwicklung, Bauvorhaben). Das macht uns schneller und reaktionsfähiger.
    Ziel: Flexibilität erhöhen, Silos abbauen, Prozesse verschlanken.

    4. Proaktive Datennutzung & Smart-City-Offensive:
    Wir nutzen moderne Technologien, um Daten klug zu analysieren – für Verkehrsplanung, Energiemanagement, Sozialstrukturen oder Bürgerfeedbacks. Damit stärken wir evidenzbasierte Entscheidungen.
    Ziel: Mitdenken statt Nachdenken – datenbasiert, vorausschauend und transparent.

    5. Ausbau von Netzwerken & Kooperationen:
    Wir binden Akteure aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Verwaltung stärker ein. Gemeinsam gestalten wir Projekte, Pilotvorhaben und Innovationen für die Stadt.
    Ziel: Verwaltung als Koordinatorin einer lebendigen Stadtgemeinschaft.

    6. Talente fördern – Verwaltung als attraktiven Arbeitgeber entwickeln:
    Wir führen ein Talentmanagement ein, fördern junge Führungskräfte, ermöglichen Weiterbildung und schaffen Freiräume für Innovation.
    Ziel: Die besten Köpfe für Alsdorf gewinnen – und halten.


      Wirtschaft & Arbeitsplätze

      Warum ist das wichtig für Alsdorf?

      Eine starke Wirtschaft ist das Rückgrat jeder zukunftsfähigen Stadt. In Alsdorf haben wir das Potenzial, zum echten Wirtschaftsmotor im Nordkreis zu werden – durch unsere Lage, unsere Flächen, unsere Menschen. Doch dafür müssen wir als Stadt selbst aktiver Gestalter werden: für bessere Rahmenbedingungen, kluge Vernetzung, schnellere Entscheidungen und mehr Raum für neue Ideen. Die Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Bürokratie oder mangelnde Innovationskraft lassen sich nur lösen, wenn Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft Hand in Hand arbeiten.

      Was wollen wir bis 2030 erreichen?

      Unser Ziel ist ein wirtschaftsstarkes, innovatives und gut vernetztes Alsdorf, das Talente anzieht, Unternehmen unterstützt und neue Arbeitsplätze schafft. Wir wollen:

      1. Fachkräfte nach Alsdorf holen oder direkt vor Ort ausbilden – und hier halten
      2. Unternehmen ernsthaft einbinden und gemeinsam unsere Stadt gestalten
      3. Platz für neue Ideen schaffen – auch jenseits des klassischen Start-up-Mainstreams
      4. Verwaltung als Partner der Wirtschaft aufstellen


      Wie kommen wir dahin?

      1. Fachkräftemagnet Alsdorf – Netzwerke statt Insellösungen:
      Wir bauen Alsdorf zur Plattform aus, auf der Wirtschaft, Bildungseinrichtungen, Institutionen und Zivilgesellschaft systematisch zusammenarbeiten.
      Ob duale Ausbildungsprojekte, Jobbörsen, Weiterbildungsangebote oder gezieltes Standortmarketing – wir sorgen für Austausch, Kooperation und Transparenz.
      Ziel: Informationen fließen schneller, Herausforderungen werden gemeinsam angepackt – das macht Alsdorf attraktiv für die Fachkräfte von morgen.

      2. Unternehmensrat – Wirtschaft in die Modernisierung der Verwaltung einbinden:
      Mit dem neuen Unternehmensrat schaffen wir ein Beratungsgremium aus der lokalen Wirtschaft. Unternehmerinnen und Unternehmer bringen ihre Erfahrungen, ihr Tempo und ihre Innovationskraft direkt in die Verwaltungsmodernisierung ein.
      Ziel: Verwaltung lernt von Wirtschaft – für mehr Servicequalität, Praxisnähe und Innovationskraft im Rathaus.

      3. Förderturm der Ideen – Alsdorfs Start-up-Center:
      Dort, wo früher Kohle gefördert wurde, entsteht ein Ort für kreative und gesellschaftlich relevante Geschäftsideen. Unser Förderturm der Ideen richtet sich an Gründerinnen und Gründer in Bereichen wie Handwerk, Soziales, Sport, LearnTec oder innovative öffentliche Dienstleistungen.
      Ziel: Wir machen Alsdorf zum Hotspot für praxisnahe Innovation – jenseits der üblichen Start-up-Buzzwords.

      4. Servicepunkt für Unternehmen – Wirtschaft braucht Rückenwind, keine Hürden:
      Unternehmen, die in Alsdorf investieren, bekommen künftig einen persönlichen, direkten Servicepunkt im neuen Servicecenter am Annapark.
      Anliegen werden zügig, unbürokratisch und lösungsorientiert bearbeitet.
      Ziel: Bürokratie abbauen, Wirtschaft stärken – durch echten Unternehmerservice statt Verwaltungsfrust.


        Schule & Weiterbildung

        Warum ist das wichtig für Alsdorf?

        Bildung ist der Schlüssel zu individueller Freiheit und gesellschaftlichem Fortschritt. In Alsdorf leben viele junge Menschen mit großen Potenzialen – doch sie stehen vor Herausforderungen: Schulraum wird knapp, die digitale Ausstattung ist ungleich verteilt, Lehrkräfte sind oft überlastet, und neue gesellschaftliche Themen wie Cybermobbing brauchen mehr Aufmerksamkeit. Gleichzeitig wandelt sich die Arbeitswelt rasant – viele Berufe, die heute verbreitet sind, werden in Zukunft durch Automatisierung ersetzt. Wenn wir diesen Wandel gestalten wollen, brauchen wir eine starke, vernetzte Bildungslandschaft mit klarer Vision und dem Mut, Neues zu denken.

        Was wollen wir bis 2030 erreichen?

        Unser Ziel ist ein zukunftsfähiges, gerechtes und innovatives Bildungssystem in Alsdorf, das für alle Altersgruppen bestmögliche Lernbedingungen schafft. Wir wollen:

        1. Ein Weiterbildungszentrum am Annapark aufbauen und den Bildungsstandort stärken
        2. Schulen räumlich und technisch besser & nachhaltig ausstatten
        3. Individuelle Schulentwicklung fördern statt Einheitslösungen aufzudrängen
        4. Digitale und gesellschaftliche Bildung zusammendenken
        5. Schulen als Teil einer lebendigen Stadtgesellschaft verstehen


        Wie kommen wir dahin?

        1. Weiterbildungszentrum am Annapark – aktiv gegen das Substituierbarkeitspotenzial der Region:
        Wir schaffen ein modernes Zentrum für berufliche, digitale und gesellschaftliche Weiterbildung. Zielgruppe sind Berufstätige, Arbeitsuchende, Jugendliche und Arbeitgeber.
        Der Fokus: Angebote gegen das hohe Substituierbarkeitspotenzial der Region – also gegen Jobs, die durch Automatisierung gefährdet sind.
        Ziel: Der Annapark wird zum „Campus Alsdorf“ – Ort des Lernens, der Begegnung und der Zukunftsentwicklung.

        2. Schulen zukunftsfähig aufstellen – jede einzelne zählt:
        Wir unterstützen die Erweiterung der Marienschule (von 3 auf 5 Züge bis 2027), helfen bei der räumlichen Situation der Elisabethschule, begleiten den Neubau der Realschule am Annapark, treiben die Digitalisierung voran und stellen unsere Grundschulen in den Mittelpunkt.
        Dazu fördern wir gezielt die Profilbildung:

        – Informatik-Schwerpunkt an der Gesamtschule

        – KI-Modellschule am Dalton-Gymnasium

        – Priorität für wohnortnahe, gut erreichbare Grundschulen mit bester Infrastruktur
        Ziel: Eine Bildungslandschaft, die Vielfalt ermöglicht, Qualität sichert und allen Schülerinnen und Schülern Chancen in gleichem Maße bietet.

         

        3. Kreativraum & LearnTech-Schwerpunkt – Innovation im Bildungsbereich anstoßen:
        Im „Förderturm der Ideen“ (siehe Kapitel Wirtschaft & Arbeitsplätze) entsteht ein Kreativraum für Schule & Gesellschaft. Hier steht ein Raum für Schulkollegien, Schüler:innen oder Bildungspartner für Austausch und neue Projekte bereit – von digitalen Tools bis zu gesellschaftlichen Lösungen.
        Ziel: Bildung wird zur Plattform für gesellschaftlichen Fortschritt – offen, mutig, vernetzt.

        4. Cybermobbing bekämpfen – gemeinsam Verantwortung übernehmen:
        Wir setzen uns dafür ein, dass das Thema Cybermobbing sichtbar und ernst genommen wird – durch Aufklärungskampagnen, Elternabende, Lehrerfortbildungen und Beratungsangebote.
        Ziel: Eine Schulkultur des Respekts, die Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte und Eltern schützt.

        5. Verkehrssicherheit & Mobilität an Schulen verbessern:
        Wir analysieren die Verkehrsbelastung rund um Schulen zu Stoßzeiten und entwickeln Lösungen – von Schulweganalysen bis zu verkehrsberuhigten Zonen.
        Ziel: Mehr Sicherheit, weniger Stress – für Kinder, Eltern und das Stadtklima.


          S.O.S. – Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit & Rettungswesen

          Warum ist das wichtig für Alsdorf?

          Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit sind Grundvoraussetzungen dafür, dass Menschen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Wenn Plätze vermieden, Müllberge geduldet oder Lärm ignoriert werden, verliert die Politik das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger – und letztlich auch die Anziehungskraft der Stadt selbst. Gleichzeitig haben sich die Anforderungen an kommunale Ordnungs- und Rettungsdienste verändert: Extremwetterlagen, zunehmender Vandalismus, neue digitale Gefährdungslagen und wachsender gesellschaftlicher Druck machen eine klare Strategie notwendig. In Alsdorf setzen wir deshalb auf einen ganzheitlichen SOS-Ansatz – präventiv, bürgernah und strukturell verankert.

          Was wollen wir bis 2030 erreichen?

          Unser Ziel ist ein sichtbares, wirkungsvolles und modernes Sicherheits- und Ordnungskonzept, das auf Prävention setzt und die Lebensqualität spürbar erhöht. Wir wollen:

          1. Städtebaulich gestaltete Räume statt Angstplätze
          2. Ein starkes, präsentes Ordnungsamt als Teil der Sicherheitsarchitektur
          3. Effiziente Koordination in Krisensituationen
          4. Saubere Straßen und gepflegte Grünflächen als Visitenkarte unserer Stadt
          5. Engagierte Bürgerinnen und Bürger, die mitgestalten statt wegschauen


          Wie kommen wir dahin?

          1. Notfallmanagement professionalisieren – regelmäßig üben:
          Wir unterstützen den Krisenstab für außergewöhnliche Ereignisse und üben halbjährlich realistische Szenarien – von Starkregen über Stromausfall bis zu Amoklagen.
          Ziel: Bessere Koordination aller Akteure – Verwaltung, Rettungsdienste, Feuerwehr, Polizei, Versorger.

          2. Angstplätze beseitigen – durch Licht, Nutzung und Gestaltung:
          Wir nehmen Plätze unter die Lupe, die aktuell gemieden werden, und entwickeln gezielte Maßnahmen: bessere Beleuchtung, Sitzgelegenheiten, gezielte Zwischennutzungen (z. B. durch Foodtrucks oder Pop-up-Angebote), aktive Bürgerbeteiligung.
          Ziel: Jeder Ort in Alsdorf soll sicher, belebt und einladend wirken.

          3. Ordnungsamt stärken – strukturell, personell und konzeptionell:
          Das Ordnungsamt bekommt klare Einsatzschwerpunkte, mehr Personal und wird dauerhaft am Servicecenter Annapark verankert. Ziel ist eine neue Präsenzstruktur – besonders an neuralgischen Orten (z. B. Innenstadt, Parks, Haltestellen).
          Ziel: Ruhestörung, wilder Müll und Vandalismus werden konsequent angegangen.

          4. Bürgermeldesysteme verbessern – niedrigschwellig und wirksam:
          Wir schaffen eine Plattform (App/Web), über die Bürgerinnen und Bürger unkompliziert Hinweise auf Missstände geben können – mit klarer Rückmeldung zur Bearbeitung.
          Vorbild: Das „Sag’s uns einfach“-Modell aus Augsburg oder die „Mängelmelder“-App aus Bonn.
          Ziel: Beteiligung fördern, Verwaltung entlasten, Missstände schneller beheben.

          5. Sauberkeit zur gemeinsamen Aufgabe machen:
          Wir bündeln städtische Ressourcen, verbessern die Pflege von Grünanlagen und Wegen, und starten regelmäßig stadtweite Aktionstage für Sauberkeit – z. B. in Kooperation mit Schulen, Vereinen und Unternehmen.
          Erfolgsmodell: Stuttgart hat mit der Kampagne „Ich liebe meine Stadt – sauber bleibt sie nur mit dir“ positive Resonanz und Mitmachkultur geschaffen.
          Ziel: Eine sichtbare, spürbare Aufwertung des Stadtbildes.

          6. Ordnungspolitik als Impulsgeber für Innenstadt und Annapark:
          Die Sauberkeit und Ordnung im öffentlichen Raum – insbesondere im Annapark – ist ein zentraler Bestandteil zur Belebung der Innenstadt.
          In Verbindung mit dem Servicecenter (Kapitel „Moderne Verwaltung“) wird hier ein starker städtischer Fokus sichtbar.
          Ziel: Mehr Aufenthaltsqualität, mehr Sicherheit, mehr Menschen im Zentrum.

          7. Ergänzende Maßnahmen mit Perspektive:

          1. Stärkere Präsenz von Streetworkern und Jugendsozialarbeit an Brennpunkten zur Deeskalation und Prävention
          2. Pilotversuch „Ordnungspaten“: Freiwillige Bürger (z. B. Senior:innen, Vereinsmitglieder) melden Zustände und unterstützen Kommunikation vor Ort – kein Ersatz für das Ordnungsamt, sondern Ergänzung
          3. Verstärkte Schulung von Einsatzkräften zu Deeskalation, Diversität & Krisenkommunikation


            Senioren & Soziales

            Warum ist das wichtig für Alsdorf?

            Eine Stadt zeigt ihr wahres Gesicht im Umgang mit jenen, die Unterstützung brauchen – sei es im Alter, in familiären Krisen, durch eine körperliche oder geistige Behinderung oder am Rande wirtschaftlicher Not. In Alsdorf leben viele Menschen, die jeden Tag ihr Bestes geben, aber dabei oft zu wenig gesehen werden: Seniorinnen und Senioren, Alleinerziehende, pflegende Angehörige oder Menschen mit geringen Einkommen. Gleichzeitig gibt es engagierte Netzwerke, Ehrenamtliche und Fachkräfte, die mit Herzblut helfen – doch zu oft fehlt es an Struktur, Koordination und nachhaltiger Perspektive. Wir wollen das ändern. Mit echter Verantwortungsgemeinschaft und modernen Konzepten.

            Was wollen wir bis 2030 erreichen?

            Unser Ziel ist eine verantwortungsbewusste Stadt mit starkem Miteinander, verlässlicher Unterstützung und echter Perspektive – für Jung und Alt, für Einzelne und Familien. Wir wollen:

            1. Seniorinnen und Senioren nicht nur versorgen, sondern aktiv einbinden
            2. Soziale Hilfen neu denken – niedrigschwellig, koordiniert und menschlich
            3. Selbstbestimmung ermöglichen – durch Bildung, Arbeit und echte Teilhabe
            4. Alleinerziehende gezielt unterstützen – mit Kita, Beratung und Jobchancen


            Wie kommen wir dahin?

            1. Gemeinschaft fördern wie in Japan:
            In Japan gibt es in vielen Stadtteilen sogenannte Ikoino Sarons – offene Nachbarschaftstreffpunkte für ältere Menschen, in denen gemeinsam gekocht, gelernt, gespielt und diskutiert wird. Diese Orte fördern nicht nur Gesundheit und Gemeinschaft, sondern senken auch Pflegekosten langfristig.
            Wir unterstützen die Idee solche Treffpunkte auch in Alsdorf auszuprobieren – in Bürgerzentren, leerstehenden Räumen oder im Quartier selbst.
            Ziel: Einsamkeit vorbeugen, Aktivität fördern, Lebensfreude teilen.

            Weitere inspirierende Ideen aus Praxis, die Impulse für Alsdorf geben könnten:

            1. Seniorinnen und Senioren als Mentoren und Stadtführer: Ältere Menschen begleiten Schulklassen, zeigen Geschichte und Lebensweisheit – ein Projekt, das Bildung und Teilhabe verbindet.

            2. Ein Pflege-Stützpunkt „von Angehörigen für Angehörige“ mit offener Struktur und Begegnungsformaten: Statt alleiniger Pflege durch professionelle Dienste wird die Selbstpflegefähigkeit von Familien gestärkt.

            3. Zeitkontenmodelle für gegenseitige Hilfe: Seniorinnen und Senioren unterstützen Familien, die Hilfe in verschiedenen Bereichen (Kinderbetreuung, Nachhilfe o.ä.) benötigen, aber sich finanziell nicht leisten können und erhalten im Tausch Unterstützung oder Zeit, die sie einlösen können.

            2. Hilfe dort, wo sie gebraucht wird –  Vorbild Familienrathaus Hamm:
            In Hamm zeigt das „Familienrathaus“, wie unkompliziert Hilfe sein kann: Ein Gebäude, ein Ansprechpartner, viele Lösungen – ob Wohngeld, Erziehungsberatung, Kita-Platz oder Jobcenter-Leistungen.
            Wir wollen ein ähnliches Konzept auch in Alsdorf prüfen: Schnelle Hilfe, kurze Wege, klare Sprache.
            Ziel: Kein Herumirren mehr zwischen Ämtern – Hilfe aus einer Hand.

            3. Die Stadt als Plattform sozialer Netzwerke – Koordination statt Konkurrenz:
            Wir stärken den Austausch zwischen freien Trägern, Ehrenamtlichen, Kirche, Wohlfahrtsverbänden und sozialen Initiativen – mit klaren Vereinbarungen zur Zusammenarbeit.
            Ziel: Ressourcen bündeln, Doppelstrukturen vermeiden, Lücken schließen.

            4. Alleinerziehende stärken – mit Kinderbetreuung & beruflicher Perspektive:
            Wir setzen uns dafür ein, dass Alleinerziehende in Alsdorf gezielt unterstützt werden:

            1. Berufseinstieg durch Teilzeitqualifizierungen und Partnerprogramme mit lokalen Unternehmen
            2. Beratungsstellen, die gleichzeitig Familien-, Bildungs- und Berufsfragen verknüpfen
              Ziel: Niemand soll in der Abhängigkeit von Sozialleistungen bleiben, wenn es Alternativen gibt – und wir als Stadt können diese Alternativen aktiv mitgestalten.

            5. Seniorenwohnungen & Pflege: Würde bis ins hohe Alter sichern:
            Wir fördern altersgerechtes Wohnen im Quartier, mit Nähe zu Nahversorgung, Ärzten und Treffpunkten. Pflege soll wohnortnah, bezahlbar und menschlich sein.
            Ziel: Senioren nicht aus der Mitte reißen – sondern mittendrin halten.